Seite 2  
Auf den Spuren der Haflinger

... Ganz am Anfang steht die Geburt des Hengstfohlens
"249 Folie" im Vinschgau 1873. Es gilt als Stammvater der
heute weltweit über 200.000 lebenden Haflinger. Die Kreu-
zung zwischen dem Araberhengst "El Badavi" und einer
galizianischen Landstute fand Interesse bei Oberst von
Decken im Kaiserlich-Königlichen Ackerbauministerium - für
diese Aufgabe ein denkwürdiger Name. Den Rassenamen gab der Ort Hafling nahe Meran. Die noblen Städter spotteten
damals: "... jetzt kommen die Haflinger mit ihren Kleppern".

Das änderte aber nichts an der vorzüglichen Eignung für
den Transport von Menschen und Gütern auf schmalen
Saumpfaden, die Pferden eine hohe Trittsicherheit abver-
langen. Billiger Unterhalt und genügend Ausdauer für die
Verbindung weit auseinander gelegener Bauernhöfe im hoch-
alpinen Bereich trugen zur allgemeinen Beliebtheit eben-
so bei wie ein hervorragendes Orientierungsvermögen bei
Nacht. Die traditionsreiche Bedeutung in der Landwirtschaft
ging mit der Erfindung des Traktors endgültig verloren. Die
Haflinger-Weltvereinigung mit Sitz in Ebbs fasst die Inter-
essen von 17 Staaten zusammen und reagiert auf jede Nichtbeachtung der strengen Zuchtregeln höchst unwirsch.
Schließlich sollen Qualität und wohl auch Preise der Vier-
beiner auf einem hohen Niveau gehalten wer den. Häufig
gehts um die feinen Unterschiede in den einzelnen Ländern:
Dem Südtiroler Haflinger sollen rund 5 Zentimeter fürs Ideal-
maß bei der Höhe am Widerrist fehlen - nach Maßstäben aus
Nordtirol. Auch um die Probleme mit Trends, etwa bei der
Farbe des Fells. Denn "Umzüchtungen" dauern gut 5 Genera-
tionen, das sind 25 Jahre, und dann hat sich die Mode be-
stimmt schon wieder geändert. Ab dem Traktor-Zeitalter
trat der Wunsch nach einem "Universal-Pferd" immer stärker
zutage, denn keine andere Rasse ist als Sportgerät, ...
 
 
Anfang
Seite 2
Seite 3
Seite 4